Zitierleitfaden

Zitieren ist nicht nur beim Verfassen wissenschaftlicher Texte von grosser Bedeutung. In jeder schriftlichen Arbeit greifen wir auf bereits bestehendes Wissen und Material verschiedener Autorinnen und Autoren zurück. Das ist durchaus in Ordnung, ja sogar erwünscht.

Mit korrektem Zitieren wird die Herkunft einer Aussage klar nachgewiesen. Damit werden intellektuelle Eigentumsrechte anderer AutorInnen respektiert und Plagiate können vermieden werden. Ein Dokument, das einen korrekten Umgang mit Quellen aufzeigt, wirkt glaubwürdig. Der kritische Leser kann mit Hilfe vollständiger Quellennachweise die Qualität des Geschriebenen beurteilen. Deshalb verlangt auch die Baukaderschule von ihren Studierenden, dass sie beim Verfassen von Texten korrekt zitieren. Der hier vorliegende Leitfaden zeigt auf, welche Regeln wir an der Baukaderschule beim Zitieren und im Umgang mit Quellen beachten.

Alle aus irgendwelchen fremden Quellen (also nicht direkt von Ihnen selbst erarbeiteten Dokumenten) entnommenen Fakten müssen sie kennzeichnen und belegen. Es geht nicht nur um Sätze, sondern auch um Argumente, Aussagen, Bilder, Daten, Ergebnisse, Grafiken, Ideen und Theorien. Dies hat zweierlei Gründe:

Einerseits zeigen Sie damit, dass Sie mit vorhandenem Wissen und Material arbeiten und andererseits laufen Sie nicht Gefahr, dass Ihr Dokument oder Ihre Arbeit wegen Diebstahls geistigen Eigentums als «Plagiat» gekennzeichnet werden muss.

Die Baukaderschule orientiert sich im Wesentlichen an den Vorgaben der American Psychological Association, kurz «APA style» oder «APA-Standard» genannt. Detaillierte Angaben dazu sind im «Writing Manual of the American Psychological Association» oder online zu finden.

1. Grundsätze des Zitierens

Korrektes zitieren hilft den Leserinnen und Lesern alle Quellen eindeutig zu identifizieren und aufzufinden. Alle Inhalte, welche von Dritten übernommenen werden, egal ob wörtlich (direkt) oder nicht-wörtlich (indirekt) müssen deshalb eindeutig belegt und im Text gekennzeichnet werden. Im Text wird lediglich ein Kurzhinweis (Beispiel: (Wegener, 2017)) eingefügt, alle weiteren Informationen werden im Quellenverzeichnis gemacht.

Wenn Textstellen wörtlich übernommen werden, ist dies ein direktes Zitat. Wörtliche Zitate sind in Anführungs- und Schlusszeichen zu setzen. Das Zitat und die Fundstelle sollen genau wiedergegeben werden. In den Fliesstext eingebunden und mit doppelten Anführungszeichen hervorgehoben werden nur Texte bis zu 40 Wörtern. Längere Zitattexte werden blocksatzartig hervorgehoben, mit einem grösseren Rand als der normale Text.

Beim indirekten Zitat werden Inhalte aus der Quelle in eigenen Worten sinngemäss wiedergegeben. Auch diese Zitate sind zu kennzeichnen. Eine Hervorhebung durch Anführungs- und Schlusszeichen ist nicht notwendig.

Sekundärzitate, also das Zitat eines Zitates, sollten wo möglich vermieden werden. Wenn die ursprüngliche Quelle nicht verfügbar ist, dann sind Sekundärzitate als solche zu kennzeichnen (Huber, 2018, zit. n. Meier, 2004, S. 117).

2. Fussnoten

In kurzen Texten, für welche nur auf einige wenige Quellen zurückgegriffen wird, ist es zudem möglich, die einzelnen Hinweise auf Quellen direkt auf der Textseite als Fussnote anzubringen.
In Fussnoten können auch wichtige inhaltliche Ergänzungen in der Nähe des Textes verfügbar gemacht werde, so dass diese Zusatzinformationen den Lesefluss nicht stören.

3. Zitier-Beispiele

Nachstehend sind einige Beispiele für Zitate und Referenzen dargestellt, welche die häufigsten Fälle abdecken.
Manchmal werden Sätze oder ganze Abschnitte eines Autors in die eigene Arbeit übernommen. Das soll dann folgendermassen gestaltet werden: Text in Anführungs- und Schlusszeichen, danach in der Klammer der Autor und das Publikationsjahr.
„Coaching soll Menschen also darin unterstützen, ihre Ziele zu erreichen und damit in ihnen wichtigen Dingen erfolgreich zu sein.“ (Wegener, 2017, S. 3).

Wenn der Inhalt in eigenen Worten wiedergegeben wird, dann muss der Autor erwähnt werden. Es werden keine Anführungs- und Schlusszeichen gesetzt.
Vorsichtig formulierte inhaltliche Vorschläge des Coaches können, falls eine tragfähige Beziehung vorhanden ist, gute Wirkung zeigen (Wegener, 2017, S. 53).
Oder:
Laut Wegener (2017, S. 53) können vorsichtig formulierte inhaltliche Vorschläge des Coaches, falls eine tragfähige Beziehung vorhanden ist, gute Wirkung zeigen.

Wenn der Autor im Text direkt erwähnt wird, dann wird nur das Jahr in Klammern hinzugefügt:
In seiner Dissertation schreibt Robert Wegener (2017), dass immer häufiger … .

Wenn das Buch von zwei Autoren verfasst wurde, dann werden immer beide Namen erwähnt.
… (Dyllick & Schaltegger, 2002), bzw. … Dyllick und Schaltegger (2002) … .

Drei bis fünf Autoren werden nur das erste Mal ausgeschrieben, danach mit dem ersten Namen und „et al.“ abgekürzt.
erstes Zitat: (Tietz, Pelchen & Meinel, 2017), weitere: (Tietz et al., 2013)

Sechs und mehr Autoren werden nie ausgeschrieben, also immer mit „et al.“ abgekürzt.
(Bach et al., 2016)

Wenn die Publikation, auf welche wir uns berufen, von einer Organisation herausgegeben wurde, dann wird der Name der Organisation voll ausgeschrieben. Bei längeren Namen können geläufige Abkürzungen beim ersten Auftreten in Klammern hinzugefügt und danach alleine verwendet werden.
erstes Zitat: (Schweizerischer Baumeisterverband [SBV], 2015), weitere: (SBV, 2015)

Hat ein Artikel keinen Autor (beispielsweise Texte aus einer Fachzeitschrift), tritt der Zeitschriftentitel oder der Herausgeber an die Stelle des Namens:
(Leader, 2018).

Um die genaue Herkunft innerhalb der Quelle auszuweisen, kann nach der Jahreszahl eine weitere Präzisierung angebracht werden, insbesondere bei wörtlichen Zitaten oder längeren Quellen:
(Leader, 2018, S. 7), oder (Wegener, 2017, Kapitel 2).

4. Ergebnisse von Gesprächen oder Interviews

Die persönliche Kommunikation gilt laut APA nicht als allgemein zugängliche Information. Trotzdem werden Erkenntnisse, die aus einem persönlichen Kontakt (E-Mails, Gespräche oder Telefonate und Interviews) stammen, entsprechend gekennzeichnet. Dies jedoch nur im Text und nicht im Quellen-verzeichnis. Abschriften von selbst durchgeführten Interviews werden in den Anhang integriert oder sind auf Anfrage einsehbar.
D. Gerber erklärt, dass das Erstellen von Transferarbeiten eine “wertvolle fachliche, wie auch für die persönliche Entwicklung, sinnvolle Aufgabe” sei. (persönliche Kommunikation, 3. Juli 2019, siehe Anhang n).

5. So wird das Quellenverzeichnis erstellt

Alle im Text zitierten Quellen müssen im Quellenverzeichnis (auch als Literaturverzeichnis benannt) aufgeführt werden. Die Referenzen werden alphabetische (nach Nachnamen) sortiert. Nachfolgend finden Sie Hinweise, wie die Quellen angegeben werden sollten.

Das Grundformat für Bücher ist: Autor(en). (Jahr). Buchtitel. Verlagsort: Verleger.

Für Artikel ist das Grundformat: Autor(en). (Jahr). Artikeltitel. Zeitschriftenname, Band/Jahr-gang, Seiten. Bei Magazinen oder Zeitungen wird zusätzlich zum Jahr das genaue Datum oder der Monat angegeben.

Für Berichte und Datensätze gilt grundsätzlich das gleiche Format wie bei Artikeln und Zeitschriften. Die Versionsnummer oder der Dateiname eines Datensatzes wird in runden Klammern angegeben. In eckigen Klammern wird, ausser bei Artikeln, Büchern und Berichten, der Typ des Dokuments präzisiert.
Seit einigen Jahren erhalten elektronische Quellen mehr Bedeutung. Die Recherche im Internet bietet mehr Informationen als der Gang zur örtlichen Bibliothek. Im Literaturverzeichnis sind deshalb einige weitere Regeln zu beachten. Immer öfter, vor allem auf wissenschaftlichen Webseiten, wird einem Artikel ein DOI (digital object identifier) zugewiesen. Ist diese Angabe vorhanden, dann wird der Eintrag um diesen ergänzt. Wenn kein DOI vorhanden ist, dann wird die URL der Zeitschrift oder des Herausgebers angegeben.
Die volle URL (Bsp. https://www.bwo.admin.ch/bwo/de/home/Wohnungsmarkt/studien-und-publikati-onen/mikro-wohnen.html) macht dann Sinn, wenn der Artikel ohne diese genauen Angaben schwierig zu finden ist (Behördenwebseiten, Blogs, etc.) Das Abrufdatum ist bei denjenigen Quellen nötig, die sich über die Zeit ändern, wie beispielsweise bei Wikis.

Wenn Angaben fehlen:

  • Wenn kein Autor angegeben ist, dann wird an Stelle des Autorennamens der vollständige Titel des Werkes geschrieben.
  • Wenn der Erscheinungsort fehlt, wird stattdessen o.O. (= ohne Ort) geschrieben.
  • Wenn das Datum des Erscheinens bzw. ein Erscheinungsjahr fehlt, dann wird stattdessen n.d. (= nicht datiert) geschrieben.
  • 6. Quellenverzeichnis

    Alder, K. (2019, 1. Juli). Gefährliche Tramschienen: Sicherheitsinteressen von Velofahrern zu wenig beachtet. Neue Zürcher Zeitung. Abgerufen unter www.nzz.ch.

    Bach, V. et. al. (2016). Messung von Ressourceneffizienz mit der ESSENZ-Methode. Berlin, Heidelberg: Springer Verlag.

    Bundesamt für Statistik (BFS). (2018). Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Grossregion und Kanton (je-d-04.02.06.01) [Datensatz]. Abgerufen unter http://www.bfs.admin.ch

    Bundesamt für Wohnen (BWO). (2019). Mikro-Wohnen / Cluster-Wohnen. Evaluation gemeinschaftlicher Wohnformen für Kleinsthaushalte. Abgerufen unter www.bwo.admin.ch/bwo/de/home/Woh-nungsmarkt/studien-und-publikationen/mikro-wohnen.html

    Dyllick, T. & Schaltegger, S. (2002). Nachhaltig managen mit der Balanced Scorecard. Wiesbaden: Gabler Verlag.

    Hochschule Luzern (HSLU). (2019). IT-Controlling. Abgerufen unter wiki.hslu.ch/controlling/IT-Controlling am 01.07.2019.

    Tedeschi, F. (2019). Zukunftsfähige Kompetenzen für Berufsleute im Bauhauptgewerbe. Bauwirt-schaft, Ausgabe 6/Dezember 2019, Seiten 24-26.

    Goldemberg, J. (2018). Perspectives of the World’s Energy System. Polytechnica, Ausgabe 1/2018, Seiten 4-9. doi.org/10.1007/s41050-018-0003-3

    Leader. (2018). Ausbildung im Wandel. Sonderausgabe für Ökologie und Ökonomie, Ausgabe September 2018, Seite 7.

    Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). (2019). Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Mai 2019. Abge-rufen unter http://www.seco.admin.ch

    Tietz, Pelchen & Meinel. (2017) Management Digitaler Identitäten: Aktueller Status und zukünftige Trends. Potsdam: Universitätsverlag.

    Wegener R. (2017). Bedeutsame Momente im Coaching – Eine explorative Untersuchung zur Weiterentwicklung der Prozessforschung. Wiesbaden: Springer Fachmedien.